Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Sonntagsgedanken

          „Herr: Es ist Zeit“

          Mit ihren Sonntagsgedanken geben uns Menschen aus dem haupt- oder ehrenamltichen Verkündigungsdienst im Dekanat Vogelsberg jede Woche einen Impuls mit ins Wochenende. Heute: Daniel Meyer, Pfarrer der Kirchengemeinden Herbstein und Lanzenhain.

          Gedanken zum Herbst

          Der Herbst hat nun Einzug gehalten. In diesen Tagen kommt mir das Gedicht „Herbsttag“ Rainer Maria Rilkes wieder einmal in den Sinn.  

          „Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. Befiehl den letzten Früchten voll zu sein … und jage die letzte Süße in den schweren Wein.“

          Nach dem wechselhaften Sommer, dem „meteorologischen Auf und Ab“ der letzten Wochen, ist die Herbstsehnsucht überall spürbar. Natur und Mensch scheinen mit einer Stimme erklären zu wollen, dass das „Auf und Ab“ des Sommers nun gehen darf. „Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.“

          Wir alle brauchen den Herbst. Er ist unsere verdiente Erholungsphase. Die leuchtenden Farben des Sommers werden erdig, die Felder werden abgeerntet, die Blätter fallen, die Tage werden kürzer. Es ist die Zeit, die Früchte der Arbeit zu genießen. „Werden, wachsen, reif werden und genießen“ – so lässt sich der Herbst beschreiben, aber auch unser menschliches Leben.

          Wir Menschen brauchen das „Werden und Wachsen, das „Tun und Machen“, aber ebenso müssen wir diesem Drang auch Einhalt gebieten. Dafür ist uns die herbstliche „Erntezeit“ gegeben. Der Herbst ist die Zeit, in der wir „geben, weggeben, verschwenden und genießen“ sollen. Wir haben gearbeitet, gebaut, gesät, eingesammelt, geerntet und nun dürfen wir innehalten und genießen. Dazu gehört es, dass wir die Schönheit unserer Welt wahrnehmen – nicht nur in Klage und Wehmut über den Verlust, sondern auch in Stolz und Freude über das Bleibende. Beides gehört untrennbar zusammen. Beides kennzeichnet den Lauf des Jahres, aber auch das Wechselgefälle unseres Lebens.

          „Werden und Vergehen“ werden uns vor allem im Herbst vorgelebt. Wie kein Blatt an den Baum zurückkehrt, sobald es einmal gefallen ist, so sind auch unsere Lebenstage einzigartig, einmalig und geschenkt. Jeder Moment darin ist unendlich kostbar. Deswegen sollen wir sie in ihrer ganzen Fülle leben und genießen. Und eben dafür ist uns der Herbst gegeben.

          Ich wünsche Ihnen allen einen erholsamen und genussreichen Herbst!

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