Sonntagsgedanken - Auf ein Wort
Verfolgt um des Glaubens Willen
27.02.2021 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Warum sehe ich dann jeden Tag Corona-Leugner im Fernsehen, lese ihre Posts und Leserbriefe? Nein, noch der größte Blödsinn findet ungestraft seinen Kanal: Die Meinungsfreiheit gilt bei uns im Lande weiterhin (fast) unbeschränkt,
Das ist in der Welt nicht überall so. Deswegen denken wir an diesem Sonntag besonders an verfolgte Christinnen und Christen. Viele Menschen werden aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt oder benachteiligt. Tatsächlich trifft es Christen weltweit am häufigsten.
Ich habe meine Freunde in Kerala im Blick: Nein, Christen in Südindien werden nicht in Gefängnisse gesteckt, gar gefoltert. Und ja, die indische Regierung geht mit der viel größeren muslimischen Minderheiten weit weniger zimperlich um.
Es trifft aber eben auch die Menschen in unserer Partnerkirche: Wenn die indische Regierung das Hindu-Sein zum Kern der Staatsbürgerschaft erhebt. Wenn neo-hinduistische Krawallbrüder ungehindert und ungestraft auf jede Minderheit einprügeln dürfen. Wenn der Übertritt zu einer nicht-hinduistischen Religion mit dem Entzug staatlicher Leistungen bestraft wird.
Bei solchen Entwicklungen und Repressalien lerne ich unsere Freiheiten hierzulande neu zu schätzen - und dass wir über Verletzungen von Menschenrechten anderswo nicht hinwegsehen dürfen: egal wer betroffen ist.
Stellvertretend für alle, die um ihres Glaubens willen leiden, denken wir heute an unsere Geschwister in Indien. Wir bitten Dich, Gott, sei bei ihnen, wenn sie angefeindet werden, wenn sie Ausgrenzung, Benachteiligung, Verfolgung erleben. Lass sie Deine Gegenwart spüren, Deinen Beistand erfahren und berge sie in Deiner grenzenlose Liebe. Amen. (Gebet: Lars Dedekind)
Ralf Müller, Referent für die Kerala-Partnerschaft im Evangelischen Dekanat Vogelsberg
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