Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Lions Club Alsfeld-Lauterbach beschenkt seit über zwanzig Jahren Menschen ohne Wohnung

          Große Freude bei Menschen in „La Strada“

          Weihnachtsgaben im Wert von 1500 Euro brachten die Lions in diesen Tagen in die Wohnungsloseneinrichtung La Strada. Dafür erhielten sie ein großes Dankeschön und die Gewissheit, genau das Richtige zu tun.

          Die Not der Menschen wächst – dies ist zumindest die Einschätzung von Andreas Wiedenhöft, Bereichsleiter der Wohnungsnotfallhilfe La Strada, eine Einrichtung des regionalen diakonischen Werks. „Wir haben tatsächlich kein Bett mehr frei – das hatten wir noch nie, selbst die Behelfsbetten im Tagesbereich sind belegt“, sagte er anlässlich des Besuchs einer Abordnung des Lions Club Alsfeld-Lauterbach. Deren amtierender Präsident Dr. Jochen Boettcher, Arno Fink (Charity-Beauftragter) und Prof. Dr. Hans-Otto Wahl (Förderverein des Lions Club) waren – wie seit über zwei Jahrzehnten üblich – mit einer großen Ladung an Geschenken in das Haus in Alsfeld gekommen, um die Menschen besonders in der kalten Jahreszeit zu unterstützen. Ihnen ist es ein großes Anliegen, dass ihre Hilfe direkt bei den Menschen ankommt. Und so hatten sie eine Summe von 1500 Euro aufgeteilt in Lebensmitteltüten und in warme Kleidung und warmen Zubehör wie Decken und Handschuhe.

          „Wir freuen uns sehr, dass die Mitarbeitenden im La Strada uns bei der Auswahl der Waren unterstützt haben“; sagte Boettcher bei einem Treffen vor der Übergabe. „So ist sichergestellt, dass die Menschen genau das bekommen, was sie brauchen.“ An die achtzig Personen betreut das La-Strada-Team in verschiedenen Wohnformen. Zu Weihnachten fanden diese in ihren Paketen auch einen Schoko-Nikolaus und Nutella: „Das ist immer heiß begehrt“, freute sich Wiedenhöft für seine Klienten. Er lobte die treue Unterstützung durch den Lions Club, insbesondere auch mit Blick auf die Kleidung: „Wir haben zwar eine Kleiderkammer, aber dieser Anlass ist eine seltene Gelegenheit, neue Kleidung zu bekommen. Das gibt es nicht oft.“ Im Gegenzug würdigte Jochen Boettcher das Engagement der Mitarbeitenden bei La Strada. „Man merkt Ihnen an, mit wieviel Herzblut Sie hier tätig sind.“ Andreas Wiedenhöft ist seit vielen Jahren das Gesicht der Einrichtung und schwer zu bremsen, wenn er von den Menschen und Geschichten erzählt. Jeder einzelne ist ihm wichtig. Dies macht die Alsfelder Einrichtung zu einem besonderen Haus, das Männer, Frauen und – als eines von sehr wenigen Wohnungslosen-Häusern – auch Paare aufnimmt. Hunde sind ebenso willkommen und: „Wir nehmen auch Abhängige. Zu warten, bis sie nicht mehr konsumieren, ist unrealistisch und hilft den Menschen nicht.“ Gleichzeitig beschreibt Wiedenhöft das Zusammenspiel aller Beteiligten im Hilfssystem des Vogelsbergs, u.a. Polizei, Jugendamt oder Kreisverwaltung, als sehr gut und vertrauensvoll – zum Wohle der Klienten von La Strada. Bis zu drei Monaten können diese in dem Übergangswohnheim bleiben, dann sollte es geschafft sein, eine Wohnung zu finden, in der La Strada aber auch weiterbetreut: „Es ist nicht einfach, sich in unsere komplizierten Welt zurechtzufinden, wenn man erst einmal aus allen Systemen draußen war“, weiß Wiedenhöft, „die Obdachlosigkeit ist ja meist nicht das einzige Problem.“ Und so sieht man in der Einrichtung auch viele Menschen immer wieder.

          Die derzeit so große Zahl an Wohnungslosen führt Wiedenhöft zum einen auf den erheblichen Mangel an erschwinglichem Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zurück, zum anderen nehmen er und sein Team auch wahr, dass mehr Frauen kommen: Sie würden von ihrem Umfeld nicht mehr so lange mitgetragen, wie es früher einmal war. Darüber hinaus sehen die Helfer im La Strada oft auch Menschen, die „einfach sehr wenig können und mit vielem nicht zurechtkommen.“ La Strada ist also auch immer ein Spiegel der Gesellschaft: Auch den „Tippelbruder“ von früher gibt es nicht mehr, weil die Kommunen den Menschen länger als drei Tage Geld zugestehen. „So können diese länger vor Ort bleiben und vielleicht auch auf die Beine kommen“, sagt Wiedenhöft.

          Die Übergabe der vielen, vielen Kleider und Tüten quittierten die Menschen im La Strada mit viel Applaus: Die Hilfe kommt an und wird gebraucht. Den Tag der Geschenkeübergabe nutzte die Einrichtung noch für ein gutgelauntes vorweihnachtliches Zusammensein bei Grillwürstchen und netten Gesprächen. Fast schon war es ein kleines Weihnachtsfest.

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