Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Weltgebetstag

          Sicht auf eine Region mit vielen Positionen und Herausforderungen

          © Carolin BraatzAltar mit Kreuzen und den Worten "Frieden", "Gerechtigkeit", "Güte" und "Treue".Viele wichtige Themen beherrschten den WGT in diesem Jahr.

          Am 1. März wurde der Weltgebetstag im Katholischen Pfarrzentrum Alsfeld gefeiert. Vorbereitet und gestaltet wurde der Gottesdienst von einem elfköpfigen ökumenische Vorbereitungsteam und drei Musikerinnen.

          Von Dr. Carolin Braatz

           

          Mit einem Stück Butterbrot mit Zatar, einem Gewürz aus Nahost, wurden die fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedener christlicher Konfessionen zu Beginn des Weltgebetstags (WGT) Alsfeld begrüßt, der für dieses Jahr von Christinnen aus der Region Palästina vorbereitet worden war. Der Staat „Palästina“ wurde von der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) 1988 ausgerufen und umfasst als Staatgebiet das Westjordanland, den Gaza-Streifen und Ost-Jerusalem, wird aber von Deutschland nicht als eigenständiger Staat anerkannt.

          Dass der WGT die Stimme von Christinnen einer Herkunftsregion in aller Welt hörbar machen will, ist eine seiner Stärken, aber war in diesem Jahr insbesondere nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober auf Israel auch eine der großen Herausforderungen für die Frauen in den hiesigen Vorbereitungsteams. Das deutsche WGT-Komitee hatte das aus Palästina zur Verfügung gestellte Material zurückgezogen und in überarbeiteter Fassung neu zur Verfügung gestellt, nachdem in verschiedenen Teilen antisemitische Inhalte erkennbar geworden waren und der Vorwurf der Nähe der Künstlerin, die das Titelbild gestaltet hatte, zur Hamas nicht ausgeräumt werden konnte.

          Interessiert folgten die Teilnehmer:innen den Länderinformationen, in der in diesem Jahr die Darstellung historischer Abläufe und geographischer Entwicklungen ungewohnt viel Raum einnahm. Dem Vorbereitungsteam war es wichtig, die schwierige Situation der Palästinenser:innen, aber auch die historische Entstehung der heutigen Situation deutlich und sachlich nachvollziehbar werden zu lassen. Die Staatgründung Israels, der ein UNO-Beschluss vorausging, der Krieg und die daraus resultierenden Vertreibungen waren für die Palästinenser:innen die Nakba, die Katastrophe. Viele von ihnen hoffen noch heute, Generationen später, auf Rückkehr. Der Zaun bzw. die Mauer, der das Westjordanland vom Staatsgebiet Israel abtrennt, wurde im Jahr 2002 als Reaktion auf die zweite Intifada, einem bewaffneten Aufstand mit zahlreichen Selbstmordattentaten auf israelische Zivilisten, errichtet (Intifada: arabisch für Aufstand, Abschüttelung). Dass die Menschen aus den Palästinensergebieten sich bevormundet und bedrängt fühlen, weil sie nur mit der jeweils passenden Erlaubnis über die Checkpoints ausreisen dürfen, in der Wasserversorgung auf Israel angewiesen werden und durch immer neuen Siedlungsprojekten weiter Land verlieren, kam ebenso zur Sprache.

          Durch gemeinsame Lieder, angeleitet und begleitet durch die Band, Gebete sowie eine szenische Gestaltung von Psalm 85 wurden die Teilnehmer:innen ebenso mit in die Perspektive der Palästinenserinnen hineingenommen wie von dem Lebensbericht von Eleonore, deren Eltern aus Jaffa vertrieben worden waren und die Wertgegenstände bis zu erhofften, aber nicht mehr erlebten Rückkehr bei den jüdischen Nachbarn in Sicherheit wussten.

          Solidarisch zeigten sich die Teilnehmer:innen durch die Kollekte, die in verschiedene Projekte weltweit geht, welche Frauen und Mädchen stärken. Anschließend klang der Abend bei einer Stärkung am reich gedeckten, gemeinschaftlichen zusammengetragenen Buffet und der Möglichkeit zum Austausch aus.

           

           

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