Orgel des Monats April 2024 steht in Ober-Ohmen
Mehr Strahlkraft für historisches Bernhard-Instrument
Markus Witznick17.04.2024 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
veröffentlicht 20.04.2024
von Caroline Schröder
Dass die Orgel mit dem Prospekt im fränkisch-hessischen Barock renoviert werden muss, steht außer Frage. Zwar ist sie noch spielbar, „aber sie hat nicht den Klang, den sie verdient“, sagt Pfarrer Markus Witznick. Der Zeitpunkt der Sanierung ist noch offen. Nach der Vergabe des Auftrags braucht der gewählte Orgelbauer Zeit: Windkanäle und Magazinbalg, Windladen, Spielanlage und Trakturen, das Pfeifenwerk – alle wichtigen Bestandteile des Instruments müssen instandgesetzt werden. Und die Intonation am Ende soll einen Klang hervorbringen, der dem der originalen Orgel so nah wie möglich kommt. Gut 282.000 Euro sind für dafür veranschlagt.
Erbaut wurde die Orgel in Ober-Ohmen 1809 von Johann Hartmann Bernhard in Romrod. Er gilt als der prominenteste Vertreter einer Dynastie im mainfränkisch-hessischen Orgelbau. Gründer der Werkstatt in Romrod war Bernhards Vater; von Bernhards sechs Kindern führten einige Söhne das Handwerk weiter. Rund 120 Orgelneu- oder umbauten werden der Familie zugerechnet.
Auch wenn die Renovierung des Instruments in Ober-Ohmen noch nicht begonnen hat, kommen Spenden dafür schon jetzt zusammen. „Wir haben eine 1,20 Meter große Orgelpfeife in der Kirche aufgestellt, in die Spenden eingeworfen werden können“, berichtet Markus Witznick. Pfeifenpatenschaften sind geplant, ebenso eine Benefiz-Konzertreihe. Der Pfarrer geht fest davon aus, dass sich die Strahlkraft der Bernhard-Orgel in die Region hinein deutlich verstärken wird. „Das Instrument hat einen großen Wert für uns“, sagt er stellvertretend für die Gemeinde, „und wir wollen wieder zeigen, wofür es geschaffen wurde“.
Hintergrund:
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. In diesem Jahr fördert sie 17 Projekte in einem Gesamtumfang von 60.000 Euro (bzw. 70.600 Euro inkl. Projektspenden). Seit 2010 hat sie 281 Förderzusagen mehr als 1,5 Millionen Euro gegeben (bzw. fast 2,3 Millionen Euro inkl. Projektspenden).
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