Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          "Nacht der Lichter" in Schlitz

          Lichter luden zum Anhalten ein

          In Schlitz bereiteten die Katholische und Evangelische Kirche bei der „Nacht der Lichter“ ihren Besuchern einen besonderen Erlebnisraum für Stille, Gesang, Meditation und Innehalten.

          Wer am Nikolausabend aus dem Weihnachtsmarkttrubel heraus an der Schlitzer Kirche vorbeilief, den erwarteten flackernde Kerzen, Bäume mit Bitte- und Dankeszetteln und ein „Wohnzimmer im Freien“, wo man Kinderpunsch trinken und über Gott und die Welt ins Gespräch kommen konnte. Die verschiedenen Erlebnisstationen, bereitgestellt und betreut von den katholischen und evangelischen Mitarbeitenden des Schlitzer Landes, bildeten einen stimmungsvollen Auftakt zum Taizé-Gebet – einer besonderen Zeit aus vierstimmigen meditativen Gesängen, Stille und Gebet, zu dem um 20.00 Uhr in die Schlitzer Kirche eingeladen wurde.

          Die Stationen wurden gern und rege besucht: Ein Moment zum Innehalten, zur Selbstreflexion, um rund um eine Feuerschale stehend oder eine Tasse dampfenden Punschs in der Hand haltend mit sich und anderen in Kontakt zu kommen, oder – wie es die Kleinsten gern taten, mit leuchtenden Augen eine Kerze anzuzünden und lachend durch das Lichterlabyrinth zu flitzen. In der Kirche wurde Raum für Stille geboten und die Möglichkeit, sich einen „Segen to go“ mitgeben zu lassen. Wer tiefer in das Thema einsteigen wollte, konnte sich im Pfarrhaus bei Tee und typischen Taizé-Snacks einen Infofilm anschauen.

          Die angekündigte Veranstaltung warf bei so manchem Kirchplatzbesucher Fragen auf. „Ich habe mich schon gewundert, was das eigentlich ist“, sagte eine Besucherin. Taizé – ein französisches Wort mitten in der Schlitzer Innenstadt, das zum Anhalten einlädt, Fragen aufwirft und neugierig macht.

          Ursprünglich war Taizé nur der Name einer französischen Ortschaft. Heute lebt dort eine Bruderschaft, zu der jedes Jahr tausende – vor allen Dingen junge - Menschen pilgern. Dort erwartet sie eine Mischung aus Meditation, internationaler Gemeinschaft, einfachem Leben und fröhlicher Stimmung. Frieden und Verbindung miteinander zu leben, ist ein zentrales Anliegen von Taizé, eine Einstellung, die viele fasziniert und anzieht.

          Wie konsequent die Bruderschaft in Taizé diese Grundsätze lebt, zeigte sich, wenn auch auf schmerzhafte Weise, vor zwanzig Jahren als ihr Gründer Frère Roger während einer Veranstaltung tödlich attackiert wurde. Nach seinem Tod betete die Bruderschaft für die Täterin und um Friede und Versöhnung, denn diese Werte hatte Frère Roger mit seinem ganzen Leben verkörpert. Ein starker Kontrast zum Wunsch nach Rache und Vergeltung, wie er in diesem Szenario nur allzu verständlich wäre, ein bisschen wie das Licht der Kerzen, die in Taize bei den Gebeten angezündet und deren Flamme dann im fast dunklen Raum von einem zum anderen weitergegeben wird.

          So wurde es auch beim Taizé-Gebet in Schlitz gemacht. Eine kleine Flamme wanderte von Kerze zu Kerze. Lichterschein tanzte über die hohen Gewölbe, die Gesichter der Besucher und die Texte auf den Liedzetteln. Begleitet wurde das Ganze von mehrstimmigen meditativen Gesängen. „Sie sind für viele Menschen tief berührend und transportieren eine ganz eigene Spiritualität und Sehnsucht“, erklärte Jutta Steckenreuter, Dekanatsjugendreferentin des Evangelischen Dekanats Vogelsberg und Mitglied im Taizé-Netzwerk. Gemeinsam mit ihrer katholischen Kollegin Kathrin Landwehr-Martin leitete sie die Besucher durch den Abend. Einige Konfirmanden trugen exemplarisch Anliegen vom Bitte-Baum vor, für die dann gemeinsam gebetet wurde.

          Für ein besonderes Gesangserlebnis wurde im Vorfeld des Abends unter der Leitung von Ute Fischer ein Projektchor gebildet. Wer vom Singen nicht genug kriegen konnte, den erwartete ab 19.00 bereits das „Offene Singen“ in der Kirche mit Regionalkantorin Kerstin Huwer.

          Auf die, die sich bereits auf das nächste Taizé-Gebet freuen und alle Neu-Interessierten warten im nächsten Jahr weitere Veranstaltungen an verschiedenen Orten im Vogelsberg. Nachzulesen sind diese auf der Website des Evangelischen Dekanats Vogelsberg.

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