Sonntagsgedanken
Auf-Leben

09.10.2025
ts
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Mir leuchtet auf und ein Albert Schweitzers Wort: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Oder anders: Ich bin Leben, das leben DARF, inmitten von Leben, das leben darf!
Ja, ich weiß auch an diesem Herbstmorgen: Mit dem Herbst wird vieles absterben, vieles wird die Kälte nicht überstehen. Und gewiß: Wir sind inmitten vieler Krisen – und Krise heißt: Dies oder jenen muß verändert, vernichtet werden – muß sterben …. damit Neues kommt.
Aber – auch das ist gewiss: Selbst ohne uns Menschen (oder gerade: ohne uns) wird der Planet Erde lebendig bleiben und werden schöne Pflanzen sich in Tieraugen wiederspiegeln. Leben ist stärker als Tod, wo viel Tod ist, ist immer noch mehr Leben. Auferstehung geschieht – hier und jenseits des Todes – jetzt und in Ewigkeit!
Es bleibt die Einladung des Schöpfers: Sieh die Herbstzeitlosen, die dunkelhelllila Astern, sieh die Krähen, die Kastanien, sieh den Menschen neben Dir – laß Dich anrühren vom Wunder der Welt!
Wer dem folgt, dem leuchtet ein: „Fromm sein heißt, vom Wunder der Welt erfaßt werden. Das ist kein Zeichen, keine Folge von Religion, sondern deren Voraussetzung. Dem folgt Verehrung unmittelbar, auch Heiterkeit. Es ist wahrscheinlicher, daß die Heiterkeit den Ursprung der Religion bildet als die Furcht. … auch heute ist jede Frömmigkeit verdächtig, die sich auf Furcht gründet und der Heiterkeit fehlt.“ (Ernst Jünger, Sgraffiti, 1960)
In diesem Sinne: Bleiben Sie heiter und fromm …
Ihr
Thorsten Backwinkel-Pohl
Pfarrer im Wartestand mit Dienstauftrag in Rixfeld, Schadges und Stockhausen
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