Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Ein Brief übers Töven

          Advent zwischen Hoffnung und Leere

          Ein leerer Punschbecher, ein ehrliches Gespräch und die Erkenntnis: Nicht alle warten auf etwas. Was macht das mit uns im Advent?

          Gibt es im hessischen Platt ein besonderes Wort für „Warten“?

          „Töven“, das ist das plattdeutsche Wort meiner Kindheit in Norddeutschland.

          Dazu einige Gedanken aus einem Brief mit der Frage, wer alles wartet und worauf?

           

          Leeve Hinnerk,
          all lang heff ik nix vun di höört. Geiht di dat god? Ik heff al lang op een Breef vun di tövt.

          Weetst du, töven, dat is ja man gor nich mien Saak. Fröher in Laden vun Tante Emma, doar heff ik mi jümmers vördrängelt, an´ne Kass, ne?!

          Un nu dacht ik, to´n 1. Advent schriev ik di mol een Breef. Töven, dat is ja Thema in´n Advent. Segg de Paster al.

          Ik heff mol över naadacht, keen allns tövt – un op wat…

          De Kinners, ja de tövt op Wiehnachten, op ´n Wiehnachtsmann, op de Geschenke, so as wi ok fröher.
          Ja, un de Öllern, de tövt villicht dorop, dat mol wat beter ward as dat is. Villicht, dat dat mit den Klima in´ne Reeg kümmt: dat de Minschen wies warn, dat uns Kinners ok noch op de Eerd leven wüllt, ohn´dat dat so warm ward, ohn´dat dat Water jümmers stiegen deit. De tövt villicht op soziale Gerechtigkeit – gliekes Geld för glieke Arbeet, un so.

          Villicht tövt se ok, dat se weller gesund war´n, dat Freed is in den Familie, in de Welt.

          Weetst du, ik weer ehrgistern op een Wiehnachtsmarkt – stell di vör, op ´n Marktplatz an Fridach vör den 1. Advent. Dat künnt de Lüüd ok nich avtöven.

          Naja, ik drop Hannes, de steiht mit een leer´n Punschpot in sien Han´en un kiekt dösig in de Welt.
          Un wi keem so in´t schnacken, över dit un dat. Mit ´n Punsch in Kopp schnack´ wi ja ok schon mol dumm´ Tüch. Avers den frach ik em, woneemop he denn tövt. Un weetst du, wat he seggt? Op´n Punsch mit Schuss.

          Ik segg, dat meen ik doch nich, bestell mi mol een mit.

          Woneemop tövst du in dien Leeven? Op nix!, segg´ he all so luud, dat de Naversfru sick ümdreiht. De kiek all fünsch.
          Op nix? Op nix!

          Wi schnack denn noch fief Minuten anner´ Tüch, denn bün ik na Huus. Un ik denk doar jüümers no över no: He tövt op nix. Dat is doch truurig, meen ik.

          Un nu sit ik an´n Disch, in ne Köök, un frag mi, woneemop ik töv. Un doar fallt mi bannig veel in.
          Un denn denk ik, dat is villicht ja ok wat för di: Woneemop tövst du egens?
          Denk mol över no – un denn schriev mi dat mol. Weets´ ja, ik töv all lang op ´n Breef…
          Vun Harten, dien Piet

           

          Viel Freude beim Herausklamüsern des Sinns. Ich übersetze es euch gern einmal.
          Worauf wartest Du eigentlich?

          Von Herzen, Pfarrerin Weide, Nieder-Moos

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