Sonntagsgedanken
Freundschaft
Foto: P. Luft20.05.2023 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Freundschaft war das große Thema der Jugendzeit. Bei Mädchen standen „Hanni und Nanni“ hoch im Kurs, bei mir – wie bei vielen anderen Jungs – waren es „Winnetou und Old Shatterhand“. Mit welcher Innigkeit und Leidenschaft traten da zwei füreinander ein. Sie waren quasi „ein Herz und eine Seele“, konnten einander verstehen, selbst über große Distanzen hinweg. In der Wirklichkeit finden wir so etwas jedoch sehr selten. Freundschaft aber ist und bleibt ein Lebensthema. Gerade im Älterwerden entdecke ich seine Wertigkeit ganz neu. Was macht für mich Freundschaft aus? Pflege ich sie – und wie?
„Was ist das Besondere an der Freundschaft zwischen Gott und seinem Volk?“ Konfirmandinnen und Konfirmanden haben auf diese Frage geantwortet: „Sie vertrauen sich gegenseitig blind und halten zueinander; Gott verzeiht, dass sie die Freundschaft gebrochen haben und schenkt einen neuen Anfang; menschliche Freundschaft kann zerbrechen, Freundschaft mit Gott nicht; Gott bleibt mit uns befreundet, auch wenn wir ihn enttäuschen oder uns von ihm abwenden, weil wir sagen: ,Wenn er unser Freund ist, dann kann er das und das doch nicht zulassen‘; die Freundschaft mit Gott ist geistlich, d.h. man kann nix mit ihm unternehmen, sich nicht normal mit ihm unterhalten und so“. Wir denken in menschlichen Mustern. Die Konfirmanden haben klar die Grenze heraus gearbeitet.
Der Prophet Jeremia spricht vom „neuen Bund“ zwischen Gott und den Menschen (Jeremia 31, 33). Wir kommen von der Passionszeit und von Ostern her und gehen auf Pfingsten zu. Nur von Jesus her ist zu verstehen, wie das mit dem neuen Bund ist, mit dem Gesetz, das „in unser Herz“ gegeben ist. In der Bergpredigt hat Jesus die göttlichen Weisungen mit neuem und entscheidendem Inhalt gefüllt.
Als christliche Gemeinde sind wir aufgerufen, in die Nachfolge dieses Jesus Christus zu treten; dann wird „der neue Bund“ in unserem Leben Wirklichkeit. Dann tragen wir Gottes Weisungen in unseren Herzen. Was spräche dagegen, das nicht auch zu unserer Lebens-Einstellung werden zu lassen?
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