Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          3. Ökumenischer Kirchentag

          Kirchentag gedenkt der Opfer des Holocausts

          Esther StoschGedenken: Holocaust-Gedenkmal in FrankfurtGedenken zu Beginn beim Ökumenischen Kirchentag: Holocaust-Gedenkmal in Frankfurt

          Der Kirchentag will auch ein gesellschaftspolitisches Zeichen setzen gegen Hass und jede Form von Gewalt. Vor der Synagoge im Frankfurter Westend erinnerten deshalb führende Kirchenvertreter an die Deportation und Ermordung von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde.

          Simon RaafDie Synagoge im Frankfurter Westend - bewacht von der PolizeiDie Synagoge im Frankfurter Westend - bewacht von der Polizei

          Beim 3. Ökumenischen Kirchentag haben Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Frankfurt den Opfern der Schoah gedacht. Vor der Synagoge im Frankfurter Westend erinnerten der katholische Präsident des Kirchentags, Thomas Sternberg, und die evangelische Präsidentin Bettina Limperg in einem vorab aufgezeichneten Video an die Deportation und Ermordung vieler Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die im Jahr 1933 30.000 Mitglieder hatte.

           

          Zeichen gegen Hass und jede Form von Gewalt

          Das Gedenken zu Beginn von Kirchentagen habe eine lange Tradition, sagte Limperg in dem am Freitag veröffentlichten Video. Über religiöse Fragen einer Friedensordnung hinaus wolle der Kirchentag auch ein gesellschaftspolitisches Zeichen setzen gegen Hass und jede Form von Gewalt. Der 3. Ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main war am Donnerstag eröffnet worden und dauert noch bis Sonntag.

          1941 hatte die Deportation der Frankfurter Juden in die Vernichtungslager im Osten begonnen. Das bekannteste Schicksal einer Frankfurter jüdischen Gemeinde ist das der Familie Frank. Anne Frank wurde gemeinsam mit ihrer Schwester 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen von den Nationalsozialisten ermordet. Laut Grünbaum wurden 11.908 Menschen aus Frankfurt in den Tod deportiert, Hundert Juden überlebten in Frankfurt, 300 kehrten als Überlebende aus den Lagern zurück. Sie gehörten zu den ersten Mitgliedern der neuen jüdischen Gemeinde, die am 1. Februar 1948 offiziell gegründet wurde.

           

          „Meist sind Polizisten das erste, was Kinder sehen, wenn sie in den Kindergarten kommen"

          Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Marc Grünbaum, sagte, ohne die jüdischen Bürgerinnen und Bürger wäre Frankfurt nicht die Stadt geworden, die sie heute sei. Er betonte, die Notwendigkeit, die Sicherheit der jüdischen Gemeinde zu garantieren, sei im Jahr 2021 aktueller denn je. „Meist sind Polizisten das erste, was Kinder sehen, wenn sie in den Kindergarten kommen. Sie wachsen mit dieser ungerechten Realität auf, die zur jüdischen Normalität geworden ist“, sagte Grünbaum. „Damit dürfen und wollen wir uns aber nicht abfinden.“

          Der Rabbiner der Gemeinde, Julian-Chaim Soussan, sprach gemeinsam mit dem evangelischen Stadtdekan Achim Knecht und dem katholischen Stadtdekan Johannes zu Eltz Worte des 118. Psalms aus der Bibel. „Erinnern ist immer auch eine Forderung an die Zukunft, eine Gesellschaft im Vertrauen auf Gott zu begründen, in der wir gemeinsam so etwas nie wieder zulassen“, sagte Soussan.

          Der 3. Ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main findet wegen der Corona-Pandemie überwiegend digital statt. Er wird gemeinsam veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken.

           

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