Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Das Evangelische Dekanat positioniert sich zum Geschehen rund um die A49

          Jede Position achten, Respekt und Gewaltfreiheit fordern

          Mit seiner Verlautbarung zum Bau der A49 und mit dem Einsatz unabhängiger Beobachterteams im Dannenröder Forst hat die Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats Vogelsberg im Sommer dieses Jahres eine Position zur Situation rund um die Rodung des Waldgebiets und den Bau der Autobahn bezogen. Er griff damit ein Thema auf, das die Menschen bewegt, wie in der Dekanatssynode im Herbst vergangenen Jahres deutlich wurde.

          In dem zur Auseinandersetzung mit dem Thema gebildeten Ausschuss für „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ fanden nicht nur die unterschiedlichen Positionen eine Stimme, sondern es wurden auch verschiedene Beteiligte gehört. Das Dekanat mahnte sowohl einen verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung an – gerade auch mit Blick auf zukünftige Verkehrskonzepte -, erkannte aber auch die Not von Menschen, die an den vom Durchgangsverkehr betroffenen Straßen leben und sich vom Bau der A49 Erleichterung erhoffen.

          Seit Anfang Oktober nun werden die Camps der A49-Gegner im Dannenröder Forst geräumt, die Rodungen schreiten voran und die Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten und Polizei werden zunehmend aggressiver, wie Presse und Beobachter berichten. Beide Seiten beklagen brutales wie gefährliches Vorgehen, nicht selten hört man von entwürdigenden Maßnahmen seitens der Aktivisten, von Selbst- und Fremdgefährdung. Auf der anderen Seite wird schnelles und hartes Handeln der Polizei angeprangert, durch das die Aktivisten stark gefährdet würden. In den betroffenen Ortschaften steigen die Belastungen durch die Auseinandersetzungen wie durch die Baumaßnahmen ins Unerträgliche, wie Anwohner berichten, darüber hinaus heizt sich auch hier die Stimmung zwischen A49-Gegnern und -Befürwortern weiter auf. Die Gemengelage ist vielschichtig, geprägt von starken Emotionen.

          Das Evangelische Dekanat sieht diese Entwicklung mit Sorge und bittet alle Beteiligten um eine Rückkehr zu einem respektvollen Umgang und einem konstruktiven Dialog. Jeder Art von Gewalt – ganz gleich von welcher Seite – erteilt das Dekanat eine klare Absage: Protest gegen den Weiterbau der A49 müsse mit demokratischen Mitteln geführt werden, heißt es von Seiten der Dekanatsleitung. Gewalt gegen Menschen, wie Verkehrsteilnehmer auf anderen Autobahnen oder gegen das Eigentum anderer sei nicht zu tolerieren. Ebenso müsse die Polizei die Verhältnismäßigkeit ihrer Mittel überdenken, um auch von ihrer Seite nicht weiter an der Eskalationsschraube zu drehen.

          „Wir sehen hier eine sehr komplexe Lage, in der viele Emotionen im Spiel sind“, so Dekanin Dr. Dorette Seibert. „Umso mehr möchten wir unser Wort für Gewaltfreiheit und Respekt auf beiden Seiten in die Waagschale legen.“

          Die Beobachterteams des Dekanats tragen häufig zu einem besseren Umgang zwischen Polizei und Aktivisten bei und liefern unabhängigen Gremien Informationen zu Arbeitsschutz und Gefährdungslage. Darüber hinaus bietet das Dekanat Friedensgebete an und Mediation zwischen den Beteiligten.

          „Wir hoffen, dass wir mit diesen Maßnahmen einen Beitrag zur Deeskalation leisten können“, fasst Seibert zusammen, „und appellieren an alle Beteiligten, ihrem Gegenüber mit Menschlichkeit und Wertschätzung zu begegnen.“

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