Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Lucia-Andacht schafft spirituellen Weg im Umgang mit Brustkrebs und wirbt für gesellschaftlichen Wandel und medizinischen Fortschritt

          Mit Licht und guten Gedanken Frauen stärken

          Auch im Vogelsberg gibt es ein Team, das sich für die Aktion Lucia einsetzt: Die Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. führt gemeinsam mit der Frauenarbeit im Evangelischen Dekanat diese Andacht durch, zu der auch in diesem Jahr wieder Frauen aus allen Lebenssituationen und unterschiedlichen Kontexten in die Evangelische Stadtkirche in Lauterbach gekommen waren.

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          „Gib uns mehr Licht und lass uns füreinander einstehen“ – Dieser Satz bildet das Leitmotiv der Abendachten anlässlich der Aktion Lucia. Sie leitet sich ab von der skandinavischen Lichtträgerin Lucia und verwendet dieses Bild, um kritische Bereiche zu erhellen. 2001 ins Leben gerufen, wird die Aktion seither von engagierten Frauen weitergetragen. Auch im Vogelsberg gibt es ein Team, das sich dafür einsetzt: Die Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. führt gemeinsam mit der Frauenarbeit im Evangelischen Dekanat diese Andacht durch, zu der auch in diesem Jahr wieder Frauen aus allen Lebenssituationen und unterschiedlichen Kontexten in die Evangelische Stadtkirche in Lauterbach gekommen waren.

          Vor dem spirituellen Impuls, der die Frauen stärken kann, der Wertschätzung und Zugewandtheit zum Ausdruck bringt, hatten die Frauen - Dorothee Köhler, Elvira Köhler, Pfarrerin Sylvia Puchert und Heidemarie Haase – auch ganz sachliche Informationen dabei, die die Situation der von Brustkrebs betroffen Frauen verdeutlichen: 69.000 Frauen erkranken jährlich neu an Brustkrebs, damit ist jede achte Frau irgendwann davon betroffen. Obwohl zu achtzig Prozent heilbar, starben im letzten Jahr 17.520 Frauen in der Folge von Brustkrebs: 48 Frauen am Tag. Auch ihrer gedachte die Gemeinde in ihrer Andacht.

          Die spirituelle Zusammenkunft im Rahmen der Lucia-Andacht bildet auch eine Gemeinschaft für Frauen, die sich berühren lassen wollen, innehalten und auch schauen wollen, wie es anderen geht. Musikalisch begleitet wurde sie von Kantorin Claudia Regel, die eine schöne Liedauswahl umsetzte. Nicht nur die Lieder unterstrichen den stärkenden, meditativen Charakter, auch die von den Trauen vorgetragene Hinwendung zum Augenblick lud ein, sich eigene Gedanken zu machen, Kräfte zu sammeln, offen für Gottes Geist zu werden. Augen-Blicke ermöglichen aber auch den Kontakt zu anderen Menschen, die man sehen und ermutigen könne, so ein weiterer Aspekt der Andacht. „Liebe und Verbundenheit werde auf diese Weise sichtbar“, lautete ein Ansatz aus der Meditation.

          Wieder ganz praktisch wurden die Hinweise, wie Frauen sich im Internet über Brustkrebs informieren können: Das Angebot ist groß, hieß es, dennoch dürfe man den Blick auf die eigene Situation, das reale Leben, den persönlichen Austausch nicht aus den Augen verlieren. Auch gesellschaftliches Engagement sei über das Internet gut möglich, gehe es doch auch darum sich für die Belange erkrankter Frauen einzusetzen, Tabus zu brechen und einen offenen Umgang mit dem Thema Brustkrebs zu fördern.

          Als weiteren Aspekt in einem typischen Frauenleben – ob mit oder ohne Krebs – fokussierten die Frauen in dieser Andacht das Thema des ewigen Müssens, das insbesondere erkrankte Frauen vor riesige Herausforderungen stelle: „Du musst stark sein, du musst dich gut ernähren, du musst auf dich achten und Pausen machen.“ Das „Korsett des Müssens“ dürfe abgestreift werden, so der Tenor. Frauen dürften sich befreien, Möglichkeiten erlernen, Flexibilität entdecken.

          Auch das Verhältnis zum eigenen Körper nach der Diagnose sprachen die Frauen an, die Frage nach dem Warum, vielleicht sogar nach dem eigenen Versagen. Ihre Botschaft: „Es gibt keine Antwort, es ist, wie es ist.“ Fragen und Unsicherheit gehörten dazu, wenn man die Krankheit durchlaufe, umso wichtiger sei es, dem Körper danach zu danken, sich daran zu erfreuen, stolz auf das zu sein, was man geschafft habe.

          Zum Abschluss dieser Andacht, die eine sehr gute Mischung aus Information, Miterleben, Empathie, Meditation und Spiritualität war, bat Sylvia Puchert die anwesenden Frauen, auf das Schöne zu blicken, vielleicht sogar auf etwas Schönes, das genau von diesem Tag blieb: „Dort ist ein zuhause, wo ein Lachen zuhause ist“, ermunterte sie die Besucherinnen, die sich von dem Andachtsteam eine kleine Tüte mit einem Schmunzelangebot geben lassen konnten.

          Am Ende des Abends stand die Hoffnung: Auch wenn man im Zusammenhang mit Krebs an Schweres denke, an Leiden und an den Tod, bleibe die Hoffnung der Überlebenden: Sie tragen ihr Paket und sie sind aufgefordert, den Mut weiterzugeben.

          (ca. 4000 Zeichen)

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