Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Pfarrer Thomas Harsch am Pfingstmontag verabschiedet

          Das Leben und den Glauben feiern

          SchlittZwei Hände voller Erinnerungen nimmt Pfarrer Harsch mit in die neue Heimat.

          Nach zwanzig Jahren im Kirchspiel Ehringshausen hieß es am Pfingstmontag Abschiednehmen: Pfarrer Thomas Harsch und seine Frau Andrea zieht es in den Süden der Landeskirche, wo sie in den rheinhessischen Kirchengemeinden Armsheim und Bornheim eine neue Wirkungsstätte gefunden haben.

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          Mit vielen Geschenken verabschiedeten sich in einem sehr persönlichen Gottesdienst die Kirchenvorstände des Kirchspiels, die Patronatsfamilie, die Dekanatsleitung und natürlich auch die Gemeindeglieder von dem Ehepaar, das in den zwei Jahrzehnten eine lebendige, tragfähige Gemeinde aufgebaut hat.

          Aufgrund der Pandemiebestimmungen konnten nur wenige Menschen in der Ehringshäuser Kirche Platz finden – doch der Himmel spielte mit und schenkte denjenigen, die vor der Kirche saßen und den Gottesdienst auf einem Bildschirm verfolgten, strahlenden Sonnenschein. Gesungen wurde still, doch der Feierlichkeit des Anlasses tat dies keinen Abbruch, denn durch den ganzen Gottesdienst hindurch war die gegenseitige Wertschätzung zu spüren, die Gemeinde und Pfarrer sich entgegenbringen. Ein letztes Mal stieg Pfarrer Harsch auf die Kanzel und predigte zu Pfingsten von der Apostelgemeinde des Paulus – eine Gemeinde, in der sich einiges tat, so wie heute in den Gemeinden, die kleiner werden, sich neu aufstellen müssen, neue, auch digitale Formate suchen müssen, gewohnte Wege hinter sich lassen. All das trifft auch auf die Kirchengemeinden Ehringshausen, Rülfenrod, Ermenrod und Zeilbach zu, die sich nun zunächst einer Vakanz stellen müssen. Gemeinde, so der Pfarrer, lebe von den vielen verschiedenen Gaben, die jeder und jede mitbrächte und jede einzelne davon sei wichtig für das große Ganze. Er selbst hätte als Pfarrer nie so viel bewirken können, wenn er keine Unterstützung aus den Gemeinden, der Verwaltung und von seiner Frau bekommen hätte. Überall konnten die verschiedenen Gaben zum Wohl der Gemeinde eingesetzt werden, resümierte Harsch, der sich sicher zeigte, dass die Gaben seiner Gemeindeglieder, die bereichernde Vielfalt, auch weiterhin in den Gemeinden wirken werden. „Unsere Gaben entspringen dem einen Geist“, wandte sich der Pfarrer an die Menschen im Kirchspiel, „und durch unser Tun, durch Ihr Tun, bewahren wir das Gesicht der Kirche.“

          Immer wieder verließ der Pfarrer seinen Predigtentwurf, um – amüsiert, bewegt, begeistert – von Erlebnissen und Begegnungen in den zwei Jahrzehnten in Ehringshausen zu berichten. Er hat viel bewirkt und lässt viel zurück – dies bestätigte auch Luise Berroth, stellvertretende Dekanin im Evangelischen Dekanat Vogelsberg. „Sie haben das Wort Gottes hemmungslos verkündet, das Leben und den Glauben gefeiert, passend zu den Orten und den Bedürfnissen der Menschen“, würdigte die Dekanin das Wirken von Thomas Harsch. „Freude und Leid wollen geteilt werden“, so ihr Fazit, und für all das habe Harsch stets die richtigen Formen gefunden. Als langjähriges DSV-Mitglied, stellvertretender Dekan im Altdekanat Alsfeld, Leiter von Lektorenkursen und schier unermüdlicher Vakanzvertreter in anderen Gemeinden habe Harsch im Dekanat nicht nur all seine Gaben eingesetzt, sondern auch außerordentlich viel gearbeitet. „Nun geben wir Sie frei von den Verpflichtungen in dieser Gemeinde“, so Berroth zur Entpflichtung des Geistlichen. Und an die Gemeinde gewandt: „Verzweifeln Sie nicht, leben, gestalten und feiern Sie Ihren Glauben!“

          Sodann ergriff Patronatsherr Bernhard Baron Schenck zu Schweinsberg das Wort. Er blickte zurück auf die lange Suche nach einem Pfarrer, bevor der junge Thomas Harsch als Vikar die Stelle in Ehringshausen annahm. Das Ende der damaligen Vakanz war gleichzeitig der Beginn einer jahrelangen wertschätzenden und warmherzigen Beziehung zwischen allen Beteiligten. „Die Dörfer sind zusammengewachsen“, so der Baron, der auch einen Blick auf die Schrumpfung des Kirchspiels warf: Von 1151 Mitgliedern auf 817 ist die Zahl geschrumpft – Grund für die Kürzung der ganzen auf einen halbe Pfarrstelle und den damit verbundenen Weggang des Pfarrers. Schenck zu Schweinsberg dankte ihm mit den Worten: „Ihr langes Wirken wird in Erinnerung bleiben.“

          Simone Harres und Elke Specht sprachen für die Kirchenvorstände. Sie dankten für die vielen schönen Jahre und bedauerten wie alle Anwesenden, dass der Rahmen der Verabschiedung nicht größer sein konnte. „Wo so viele Menschen mit Gottes Segen zusammenkommen, ist eine gute Gemeinde gewachsen“, so ihr Resümee, das viele Arbeitsbereiche wie Kindergottesdienst, Verwaltung und Organisation einschloss. Als sichtbares Zeichen des Dankes hatten die Gemeindeglieder ein Fotobuch machen lassen, Blumen mitgebracht und ein Kleeblattkreuz anfertigen lassen, das der Pfarrer sich für eine Jesus-Statue gewünscht hatte. Weitere Geschenke brachten die Kirchenvorstandmitglieder einzeln vor – aus der Sammlung kleiner Päckchen soll ein Puzzle werden, das alle Kirchen des Kirchspiels zeigt.

          Für den Dekanatssynodalvorstand (DSV) sprach zum Abschluss dessen Vorsitzende Sylvia Bräuning. Auch sie ist inzwischen eine langjährige Weggefährtin des Pfarrers und hatte ihn als engagiertes, streitbares Mitglied im DSV kennengelernt. Sie lobte Harschs Arbeitspensum und sagte, sein Lebensinhalt sei die Verkündigung des Wortes Gottes; er habe alle Menschen erreicht. Bräunings besonderer Dank galt Andrea Harsch, die ihren Mann nicht nur in allen Belangen unterstützt hat, sondern maßgeblichen Anteil an den Kindergottesdiensten und der Verwaltungsarbeit hatte. Die Kirchengemeinden seien in turbulenten Zeiten unterwegs: „Vertrauen Sie auf Gottes Wort, bleiben Sie gut unterwegs – Sie können es“, rief die Präses ihnen zu.

          Am Schluss stand das Dankeswort des Pfarrers: „Wir waren gerne hier!“ – Unnötig zu sagen, dass gegenseitige Einladungen stehen.

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