Evangelisches Dekanat Vogelsberg

Angebote und Themen

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          Tagesandacht in diesen Zeiten

          Gott ist mein Psalm und mein Heil

          Gott ist mein Psalm und ist mein Heil. Psalm 118,14 Wenn Sie montags oder freitags in unsere Kirche kommen, dann werden Sie von Psalmworten empfangen. Da die Kirchentür jeden Tag weit geöffnet ist, hörst du es auch schon im Vorbeigehen. Und manch einen lockt es hinein. Mich auch. Immer wieder.

          Ich trete aus der Sonne in die angenehme Kühle der Kirche oder aus dem Wind in den Windschatten oder aus dem Regen in den schützenden Raum. An dem Vorhang vorbei, drei Schritte aus dem Turmraum und dann öffnet sich die Weite der Kirche. Und man wird regelrecht angezogen von den Psalmen. Mit jedem Schritt ins Innere werden sie deutlicher. Stehst du in der Mitte der Kirche wirst du regelrecht umhüllt von Psalmen.

          Ich werde wohl nie vergessen, wie ich eines morgens in diesem schrecklichen März in die Kirche kam und empfangen wurde von Psalm 27, 5: Gott deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit; er birgt mich im Schutz seines Zeltes.

          Meine Frau kam neulich strahlend aus der Kirche und sagte: Stell dir vor: Ich kam hinein und hörte: Gott, tröste uns wieder und lasse leuchten dein Angesicht über uns, so ist uns geholfen. Psalm 80,4

          Manchmal ist es auch die Frage nach dem Warum? Oder Wie lange? Gott, Warum ziehst du deine Hand zurück? Psalm 74,11. Manchmal kommt uns ein Hilferuf entgegen und spricht uns wie aus dem Herzen: Gott, sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe. Psalm 22,12. Manchmal empfängt uns ein großes Halleluja. Lobet den Herrn. Denn deine Treue reicht soweit der Himmel ist. Psalm 108,5. Gott heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Psalm 147,3.  Manchmal erschrecken wir auch, weil von der Gleichgültigkeit der Menschen die Rede ist, von Unglauben und Bosheit und auch von Gottes Zorn. Ich lasse auch das über mich ergehen. Ich halte es aus. Ich bleibe dann, bis sich der Psalm wieder wendet. Bis der Psalmbeter zurückfindet zu Gottes Barmherzigkeit und Güte. Gott, erfreue mich wieder mit deiner Hilfe und mit einem willigen Geist rüste mich aus. Psalm 51, 14.

          Vor zwei Jahren hatten wir dieses wunderbare Hörbuch für uns entdeckt und uns dieses oder jenes biblische Buch vorlesen lassen und waren begeistert. Natürlich hatten wir schon oft eine Lesung gehört. Es ist ja unser Beruf, solche Lesungen. Und in der letzten Passionszeit war unser Fastenvorhaben, die gesamte Bibel von diesem Hörbuch uns zu Gemüte zu führen. Das ist meist wunderschön und bewegend. Auch bekannte Geschichten haben mir immer wieder etwas Neues offenbart. Schon allein, weil sie in meine jeweilige Situation sprechen und mein Leben beleuchten.

          So geschieht es jetzt in der Corona-Zeit. Wir wollen, dass die Kirche von Gottes Wort erfüllt bleibt. Die Stille hat ihren Wert. Ein stilles Gebet, eine Kerze, die wir entzünden. Die Ruhe, die wir in der Kirche finden. Aber doch auch unbedingt Gottes Wort. Als Pfarrer will ich der Gemeinde ermöglichen, in der Krise Gottes Wort zu hören. Und erlebe es selbst als heilsam und bewegend. Darum gehe ich in der Frühe in die Kirche, schließe sie auf und schalte den Player ein. Und dann erklingen die Psalmen. Alle 150 Psalmen, jeder Vers. Und ich gehe immer wieder in die Kirche und höre und lasse mich berühren.

          Vielleicht kommst du in die Nieder-Mooser Kirche und dir wird zugesprochen: Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten. Psalm 27,1.

          Vielleicht trittst du in die Kirche und wirst empfangen von dem Zuspruch: Herr, du bist meine Zuflucht für und für. Psalm 90. Oder dem Segenswort: Wohl dem Menschen, die dich, Gott, für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln. Psalm 84,6.

          Ich glaube und erlebe: Gottes Wort ist ein Licht auf meinem Weg. Psalm 119,105.

          Ihr Pfarrer Johannes Cunradi

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