Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Die 2. Internationale JugendKlimaKonferenz in Hopfmannsfeld war ein voller Erfolg – und hinterlässt Aufbruchstimmung

          Vogelsberger Klimabotschafter ziehen raus in die Welt

          Zahlreiche Klimabotschafter und Interessierte aus dem Vogelsbergkreis, verschiedenen Städten Deutschlands sowie aus Mexiko, Argentinien, Togo, Indien und Brasilien nahmen an der Jugendklimakonferenz teil. Auch Kirchenpräsident Dr. Volker Jung schaute vorbei.

          „Die Zeit ist reif“ war auf großen Bannern im Hopfmannsfelder Pfarrhof zu lesen, in dem jetzt vom 31. Oktober bis zum 03. November die 2. Internationale JugendKlimaKonferenz des Evangelischen Dekanates Vogelsberg unter dem Motto „Fleisch-Karotte-Käfer – Ernährungsstile der Zukunft“ stattgefunden hat.

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          „Die Zeit ist reif für viel Nachhaltigkeit“ sangen auch die beiden Musiker Kathrin Wiegand aus Dirlammen und Killian Jäkel aus Gießen bei ihrem Auftritt während des Eröffnungsgottesdienstes in der Hopfmannsfelder Kirche am Donnerstagabend. Und dass die Zeit reif ist, genau jetzt gemeinsam etwas zu bewegen – das war an allen vier Tagen der Konferenz in Hopfmannsfeld deutlich zu spüren.

          Rund 35 Klimabotschafterinnen und -botschafter im Alter zwischen 13 und 20 Jahren aus dem Vogelsbergkreis, verschiedenen Städten Deutschlands sowie aus Mexiko, Argentinien, Togo, Indien und Brasilien waren am Donnerstagabend in Hopfmannsfeld, einem kleinen Ortsteil der Gemeinde Lautertal im mittelhessischen Vogelsbergkreis, angereist. Auch zahlreiche Interessierte aus dem idyllischen 300-Seelen-Örtchen sowie dem Umland hatten sich für den Klimagipfel angemeldet oder waren ganz spontan vorbeigekommen. Gemeinsam wurde gelernt, diskutiert, hinterfragt, ausprobiert, gekocht, gegessen, getanzt und gelacht.


          Alle Konferenzteilnehmer hatten dieselbe Mission: Sich auszutauschen und schlau zu machen über Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Ernährung, Grüne Reformation und Bewahrung der Schöpfung. Das Ziel: „Jeder Klimabotschafter soll Fachwissen, Ideen und Motivation zur Gestaltung von nachhaltiger Zukunft mitnehmen und nach der Konferenz in seine Lebenswelten tragen“, erklärt Jutta Marth-Steckenreuter, Dekanatsjugendreferentin beim Evangelischen Dekanat Vogelsberg. Die jungen Leute, die aus verschiedenen Netzwerken wie der Evangelischen Jugend Hessen und Nassau, dem DRK, aus Vereinen oder umliegenden Kirchengemeinden stammen, sollen so in der heimischen Region und darüber hinaus gemeinsam aktiv werden und als Multiplikatoren und Umweltbotschafter fungieren.  

          Verschiedene Gäste aus Initiativen, Politik und Wissenschaft

          Verschiedene Fachvorträge und Gespräche mit Referenten aus Wissenschaft, Religion, Politik und Alltag wurden angeboten, wie zum Beispiel von Dr. Maren Heincke vom Zentrum für Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EHKN) in Mainz, Christian Hendrichs, Vorstandsmitglied im Paritätischen Bildungswerk Hessen und Referent zum Thema globale Ernährung, oder Dr. Karsten Schulz, Referent für Evangelische Jugend in ländlichen Räumen bei der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (AEJ). Auch der Erste Kreisbeigeordnete des Vogelsbergkreises, Dr. Jens Mischak, war zu Gast und sprach mit den Jugendlichen unter anderem über die Vielfalt der regionalen Produkte, die der Vogelsbergkreis zu bieten hat.

          Neben Bibelarbeit und Diskussionsrunden kam das Praktische ebenfalls nicht zu kurz: Auch Exkursionen standen auf dem Programm, zum Beispiel zu einem Ziegenhof in der Nachbarschaft. Zudem konnten die Jugendlichen verschiedene Workshops mitmachen und zum Beispiel Gedichte zum Thema Nachhaltigkeit verfassen, Forellen räuchern, essbare Pflanzen am Wegesrand sammeln, ohne Strom Brot backen im Hopfmannsfelder Backhaus oder Hagebuttenmarmelade, Nussbutter und Wurst selbst herstellen. „Uns war es wichtig, dass die Jugendlichen einen neuen Zugang zu Lebensmitteln erfahren, sich ausprobieren können und Spaß daran haben, Sachen mit allen Sinnen selbst zuzubereiten“, erklärt Sophie Schramm vom Gemeindepädagogischen Dienst des Evangelischen Dekanats Vogelsberg. „Wir wollten, dass die Jugendlichen Lebensmittel wieder zu schätzen wissen und somit hoffentlich künftig bewusster konsumieren, darauf achten, woher die Sachen stammen und weniger wegschmeißen.“

          Wer sich zwischen dem breiten Angebot auch einmal zurückziehen und seine Gedanken sammeln wollte, der konnte dies in der Hopfmannsfelder Kirche tun. Diese war während der ganzen vier Tage geöffnet und lud bei bunter Beleuchtung auf kuscheligen Decken und Kissen zum Entspannen und sich Besinnen ein. Aufgebaut war in der Kirche zudem ein „Klimabaum“, an dem die Jugendlichen sowie die Besucher ihre Gedanken und Anregungen auf Zetteln befestigen konnten. Auch Notizbücher für persönliche Gedanken sowie verschiedene Fachbücher zum Klimawandel lagen in der Kirche aus.

          Kirchenpräsident schaute in alter Heimat vorbei

          Am Samstag besuchte auch Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Klimakonferenz. Jung, der in Schlitz und Lauterbach zur Schule gegangen war und jahrelang als Pfarrer in Lauterbach sowie als Dekan im Altdekanat Vogelsberg tätig war, freute es besonders, „zurück in die alte Heimat zu kommen und viele alte bekannte Gesichter auf der JugendKlimaKonferenz wiederzusehen“.

          Bereits am Donnerstagabend hatte sich Jung anlässlich des Reformationstages am 31. Oktober für ein starkes gesellschaftliches Engagement der Kirche, beispielsweise in Fragen des Klimaschutzes, ausgesprochen. Die EKHN hatte das Thema Klimawandel in diesem Jahr in den Mittelpunkt ihrer zentralen Reformationsfeier gestellt. Volker Jung erteilte dabei im diesjährigen Reformationsgottesdienst in Wiesbaden allen Stimmen eine Absage, die der Kirche nahelegten, sich aus politischen Fragen herauszuhalten. „Wer sich von Gottes Wahrheit und seiner Liebe leiten lässt, sieht nicht nur den Nächsten mit anderen Augen, sondern auch diese Welt“, sagte Jung. So sei die Welt den Menschen nach christlichem Verständnis „von einem liebenden Gott anvertraut worden, dass wir sie bebauen und bewahren.“ Jung betonte (?): „Deshalb kann und darf es uns nicht egal sein, ob wir mit der Art, wie wir leben, den nächsten Generationen die Lebensgrundlagen entziehen.“
          Auch in Hopfmannsfeld machte er vor den Konferenzteilnehmern deutlich: „Die Welt und das Leben sind ein Geschenk Gottes. Wir sind in einer Phase, in der ein menschengemachter Klimawandel die Welt verändert. Wenn es so sein soll, dass auch die nächsten Generationen noch in dieser Welt leben können, dann müssen wir etwas tun!“ Weiterhin lobte der Kirchenpräsident die Vogelsberger JugendKlimaKonferenz: „Wir sind stolz darauf, dass solche Veranstaltungen in unserer Kirche stattfinden – vor allem auf dem Land.“
          Ein Anliegen, dass vor allem Dekanatsjugendreferentin Kristina Eifert am Herzen liegt: „Uns war es besonders wichtig, dass diese Konferenz auf dem Land stattfindet, denn auch hier findet Klimawandel statt, nicht nur in den Städten.“

          Ende der Veranstaltung steht für Neubeginn im alltäglichen Handeln

          Kristina Eifert, Jutta Marth-Steckenreuter und Sophie Schramm, die bei der Organisation tatkräftig von Ehrenamtlichen unterstützt wurden, sind sich einig. „Es war eine sehr gelungene Konferenz und eine sehr bereichernde Zeit.“
          Aus all den Ergebnissen, Anregungen, Kritikpunkten und Ideen soll jetzt ein „Päckchen“ gepackt werden, das die Klimabotschafter nun in ihre verschiedenen Gremien und Alltagswelten tragen sollen, um die Nachricht zu verbreiten: „Die Zeit ist reif für viel Nachhaltigkeit“, denn: „There is no Planet B!“
          Dieses Päckchen wird aber auch an wichtige Vertreter in Kirche, Politik und Wirtschaft gesendet, um Entscheidungsträger auf allen Ebenen für eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft zu begeistern. Das wichtigste sind jedoch die Menschen selbst, die in kleinen Schritten Transformation bewirken. Deswegen steht das Ende der Veranstaltung für einen Neubeginn im alltäglichen Handeln von allen Beteiligten: „Wenn viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ Die Konferenzteilnehmer und Teilnehmerinnen wünschen sich für die Zukunft: „Machen auch Sie mit!“

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