Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Auftaktveranstaltung für Alsfeld lockt knapp 30 Wissbegierige Ü-55er ins Evangelische Dekanat

          „SMARTphone entdecken“

          Traudi Schlitt

          „Als ich kurz nach einem kleinen Gespräch über Schrauben von Cortana direkt aus meiner Hosentasche Wissenswertes über dieselben erzählt bekam, war ich doch sehr schockiert und fühlte mich weit über die Zustände in George Orwells Roman „1984“ hinaus in eine Überwachungsgesellschaft versetzt.“

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          Mit diesen Worten gab Helmut Döring am vergangenen Mittwoch seinen Eindruck wieder, den er bei einer unbeabsichtigten Begegnung mit der Sprachassistentin seines Smartphones hatte. Wer hört mit? Wie kann man ihn oder sie abschalten? Wie sicher ist mein Handy, sind meine Daten, und was kann ich eigentlich tun, um mein Handy so umfangreich zu nutzen wie möglich und so sicher wie nötig?


          Diesen Fragen widmet sich in den nächsten Wochen das Projekt „SMARTphone entdecken“, das sich an die Zielgruppe 55+ wendet. Der Bereiche Innovative Erwachsenenarbeit des Evangelischen Dekanats Vogelsberg bietet dafür einen Projektstandort und brachte die Veranstaltungsreihe vor wenigen Tagen im Rahmen einer Auftaktveranstaltung ans Laufen. Unterstützung gab es dabei von Tobias Albers-Heinemann, Medienpädagoge im Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der sich seinerseits kompetente Gäste und weitere interessierte Zuhörer per Livestream nach Alsfeld dazu geschaltet hatte.


          Franziska Wallenta und Holger Schäddel vom Evangelischen Dekanat begrüßten knapp dreißig interessierte Teilnehmende, die gespannt ihre Smartphones bereitgelegt hatten. Klar ist:
          Wer ein Smartphone hat, hat’s gut: Er kann von überall in der Welt direkt und unkompliziert mit seinen Lieben sprechen, Bilder austauschen und Verabredungen treffen. Er kann natürlich Bilder und Fotos produzieren, er kann sich italienische Speisekarten übersetzen lassen und schnell mal eben Geld überweisen. Er kann im Internet surfen, sich navigieren lassen, Kochrezepte und Zutaten liefern lassen, Lieder hören, Filme schauen und natürlich auch telefonieren. „Die Technik macht nicht Halt“ - mit diesem Statement startete Albers-Heinemann in den Abend. Wichtig sei der kompetenten Umgang damit – gerade mit Blick auf die Datensammelwut großer Konzerne wie Google und Facebook.

          Damit hatte der Referent sein erstes Thema des Abends gefunden, und dazu befragte er direkt den in Berlin teilnehmenden Datenschutzbeauftragten der Verbraucherzentrale Peter Knaak. Dieser gab zu bedenken, dass das Sammeln von Käufer- und Verhaltensdaten im Internet durchaus zu Manipulationen führen könne, etwa, wenn man immer wieder Ware angeboten bekäme, für die man sich bereits einmal interessiert hatte. Oder wenn anhand von ausgewerteten Twitternachrichten nach der Geburt eines Kindes direkt ein Versicherungsangebot auf den Screen flattert. Auf 9 Mrd. Dollar beziffert Knaak allein den Reingewinn Googles – nur mit dem Verkauf von Daten und das alle drei Monate. Um sich diesem Geschäft weitgehend zu entziehen, könne man Ortungsdienste ausschalten, den Zugriff auf Fotos und Kontakte verwehren und für Anwendungen aller Art von der Stiftung Warentest geprüfte Apps verwenden, so Knaak, der aus eigener Erfahrung aber auch weiß, wie schwer es ist, im sozialen Umfeld auf den Messangerdienst WhatsApp zu verzichten.


          Davon berichtete auch Sven Wernikowski, der versucht, sein soziales Leben, Vereins- und Gremienarbeit ohne den zum Facebook-Konzern gehörenden Messanger zu organisieren. „Eigentlich hat man da keine Chance, weil es immer Menschen gibt, die keinen der andere Dienste wie Wire, Threema oder Signal nutzen wollen“, so seine Erfahrung. Bis zu einem gewissen Grad sei man also davon abhängig, dennoch: In jedem Fall gelte im Umgang mit dem Smartphone, dem Gerät, das mit Abstand am meisten über seinen Besitzer und Nutzer weiß, dass man seinen Kopf einschalten müsse und nicht alles, was möglich ist, unbedacht nutzt. Es gäbe also durchaus Mittel und Wege, den „Big-Brother-Status“ abzuschalten.
          Nach dieser Einführung gingen die Teilnehmenden mit dem medienpädagogischer Mitarbeiter Khalid Asalati in medias res und starteten eine Orientierungsphase auf der Website, die sowohl Video- und Audiomaterial als auch Textmaterial zum Thema liefert. Hier können Interessierte jederzeit Inhalte abrufen. Geplant ist die Veranstaltungsreihe mit fünf Präsenzveranstaltungen und elf Webinaren. Wie man an einem Webinar teilnimmt, übten die Anwesenden sogleich mit ihrem Smartphone unter Anleitung von Albers-Heinemann in einem virtuellen Seminarraum.


          Mit ganz viel neuem Medienwissen und noch mehr Neugierde auf weitere Themen und ihre Vertiefung gingen die Teilnehmenden an diesem Abend nachhause. Die nächsten Termine in Alsfeld sind am 17.9. um 19 Uhr, am 25.9., 13.11. und 18.12. jeweils um 14 Uhr und am 27.11 um 19 Uhr. Der Einstieg ist jederzeit möglich!
          Mehr Infos dazu gibt es auf der Website www.smartphone-entdecken.de.


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