Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Seit dem 1. Dezember ist Pfarrer Thorsten Backwinkel-Pohl nicht mehr im Dienst

          Ein neues Kapitel zum Krafttanken

          „Das ist ja wie an Weihnachten hier“, sagte Dr. Dorette Seibert, Dekanin im Evangelischen Dekanat Vogelsberg, freudig, anlässlich der gut gefüllten Kirche in Engelrod am vergangenen Wochenende. Denn kaum ein Platz in den Kirchenbänken war unbesetzt geblieben. Grund dafür war allerdings noch nicht der Weihnachtsgottesdienst, sondern die Verabschiedung von Pfarrer Thorsten Backwinkel-Pohl. Dieser wurde jetzt zum 1. Dezember aus seinem Amt verabschiedet.

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          26 Jahre – solange war der 61-Jährige Pfarrer in Engelrod und damit Gemeindepfarrer für Engelrod, Eichelhain, Eichenrod, Hörgenau und Rebgeshain. Gerne hätte er noch weitergearbeitet, sagt er, doch sein gesundheitlicher Zustand habe ihm Grenzen gezeigt. Unspezifische Schmerzen, die stressbedingt steigen, sowie schwankende depressive Phasen, die ebenfalls mit weniger Arbeitsbelastung nachlassen. „Ich hoffe sehr, die kommende Zeit nutzen zu können, um wieder fitter und gesünder zu werden“, sagt Backwinkel-Pohl und ging auch bei seiner Abschiedspredigt offen mit diesem Thema um. „Es gab Fragen und Zweifel in den 26 Jahren, Zeiten des ‚nur Lauwarmseins‘, Zeiten, in denen der Glaube nur so nebenher lief“, gab er zu und fragte die Gemeinde: „Was hat euch mal so richtig ins Straucheln gebracht?“. Er ermutigte die Gemeinde, sich „durch den eigenen Glauben verändern und lenken zu lassen, um zu erkennen, wie reich beschenkt wir sind.“ Denn Glaube heiße: „Durchblicken auf die Liebe Gottes, durch alle Masken dieser Welt hinweg. Glaube ist, sich selbst zum Geschenk werden und für andere auch.“

          Dass Pfarrer Thorsten Backwinkel-Pohl über die Jahre hinweg zum Geschenk zahlreicher Menschen in seiner Gemeinde wurde, wurde nicht nur durch die große Zahl an Besuchern des Abschiedsgottesdienstes deutlich, sondern auch durch die liebevollen Gesten, Abschiedsgeschenke und herzlichen Worte zum Beispiel des Männergesangsvereins oder des Patrons Riedesel sowie durch die ein oder anderen mit Tränen gefüllten Augen einiger Besucher. Auch bei der Abschiedsfeier im Dorfgemeinschaftshaus im Anschluss an den Gottesdienst war der Zusammenhalt in der Kirchengemeinde und dem gesamten Ort deutlich zu spüren. Pfarrer Thorsten Backwinkel-Pohl bedankte sich sichtlich gerührt bei allen: „Durch euch, Freunde, hat Gott mir immer wieder die Hände gefüllt.“

          Dekanin Dr. Dorette Seibert bedankte sich ebenfalls - bei Pfarrer Thorsten Backwinkel-Pohl für sein Wirken in den Vogelsberger Gemeinden. „Sie haben hier immer neue Türen geöffnet und sich niemals vor neuen Wegen gescheut.“ Denn in seinem lebendigen und abwechslungsreichen Gemeindeleben hat Thorsten Backwinkel-Pohl gemeinsam mit den Kirchenvorständen viele kreative Gottesdienstideen umgesetzt: Nicht nur einen Karl-May-Gottesdienst, sondern auch Tischgespräche oder die Reihe „Abendmahl mal anders“ die mal musikalisch, mal interaktiv, mal meditativ gestaltet wurde. In der Corona-Zeit sendete der Pfarrer seine Gottesdienste sogar per WhatsApp an viele interessierte Gemeindeglieder. „Sie haben sich immer mit Ihrer ganzen Persönlichkeit hier eingesetzt und bei mir und sicher auch bei vielen anderen Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, so die Dekanin. „Danke, dass Sie Teil unserer Kirche sind.“

          Und ein Teil wird Thorsten Backwinkel-Pohl auch künftig noch bleiben – denn auch im Ruhestand wird der Pfarrer in der Region bleiben: „Da meine Frau noch arbeitet, haben wir entschieden, im Vogelsberg zu bleiben.“ Ein altes Bauernhaus mit einer Scheune, für die Backwinkel-Pohl schon interessante Pläne hat, wurde in Meiches gefunden. Dort möchte er versuchen, die große Scheune als Kulturscheune zu entwickeln. Kontakte und Ideen hat er genug: Lesungen, Vorträge, Musik, Ausstellungen warten darauf, vielleicht nach Meiches zu kommen. Der Umzug ist im neuen Jahr geplant.

          Doch zunächst steht Weihnachten vor der Tür. Dieses Weihnachtsfest wird seit Jahrzehnten nun das erste sein, das der Pfarrer mit seiner Familie privat erlebt. Das Pfarrhaus in Engelrod wird noch einmal voller Leben sein, wenn die ausgeflogenen Kinder der Familie Pohl eintreffen. Mit dem neuen Jahr wird dann auch für Thorsten Backwinkel-Pohl eine neue Zeit heranbrechen.

          Die pfarramtliche Vertretung in Engelrod hat nun zunächst Pfarrer Jürgen Pithan.

           Zur Person: Geboren im Ruhrgebiet, aufgewachsen im Siegerland, war Thorsten Backwinkel-Pohl schon in seiner Jugend religiös. Backwinkel-Pohl studierte in Marburg, Tübingen und Zürich, absolvierte sein Vikariat in Buseck-Beuern sowie ein Spezialvikariat an seiner alten Schule, dem Johanneum-Gymnasium in Herborn. Um festzustellen, dass weder der Schuldienst noch die religiöse Atmosphäre seiner Heimat ihm ein gedeihliches Berufsleben bescheiden würden. Und so kam er mit seiner Ehefrau Silke Pohl und fünf Kindern schließlich nach Engelrod. Mit dann sieben Kindern bewohnte die Familie das geräumige Pfarrhaus, belebte den Garten, wurde heimisch. So sehr, dass die Pohls auch im Ruhestand des Pfarrers in der Region bleiben werden: „Da meine Frau noch arbeitet, haben wir entschieden, im Vogelsberg zu bleiben.“ Ein altes Bauernhaus mit einer Scheune, für die Backwinkel-Pohl schon interessante Pläne hat, wurde in Meiches gefunden; der Umzug steht im neuen Jahr vor der Tür.

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