Sonntagsgedanken / Auf ein Wort von Diakon Reinhold Konle
Das Lebenshaus
25.08.2020 ts Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Wir sitzen zuhause und kennen unsere eigenen vier Wände plötzlich besser als je zuvor. Sehen aber auch all das was wir schon lange in Haus oder Wohnung erledigen wollten. Aufgeschobene Renovierungen werden nun evtl. erledigt. Das eine oder andere Möbel gegen was Neues ersetzt. Keller und Dachboden aufgeräumt.
Es ist schön, wenn unser Zuhause wohnlich ist, gemütliche Ecken hat, wenn wir uns wohlfühlen und es uns gemütlich einrichten können. Viele werden in diesem Jahr den Sommerurlaub „Zuhause“ oder mit Tagesausflügen in die Region verbracht haben. Und auf diese Weise ihr Zuhause auch als Erholungsort erlebt haben.
Ich denke, das Haus ist ein schönes Bild, das wir auch auf uns selbst und unser Leben beziehen und betrachten können. Wie sieht denn mein Lebenshaus aus?
Ist es gerade eine Villa, eine Holzhütte oder ein Zelt?
Ist es stabil gebaut oder braucht es eine gründliche Renovierung oder nur einen neuen Anstrich?
Ist es hell, voller Licht, oder düster, weil ich die Rollläden nicht öffne?
Ist es unaufgeräumt oder ordentlich, trist oder bunt?
Welche Ecke ist mir besonders lieb, welche müsste ich längst aufräumen?
Bin ich gerne in meinem Lebenshaus oder fliehe ich oft, weil ich es dort nicht gut aushalte?
Was ist denn eigentlich notwendig, dass mein Lebenshaus mein guter Zufluchtsort wird?
Vielleicht finden Sie Zeit und Lust, in diesen Wochen, in denen sich der Sommer langsam dem Ende zuneigt, mal Ihr Lebenshaus neu in den Blick zu nehmen oder sogar ein Bild davon zu malen. Den einen oder anderen Winkel aufzuräumen. Oder Ihr zuhause einfach dankbar zu genießen.
Es ist schön, wenn wir bei uns selbst zuhause sein können. Dann entdecken wir vielleicht sogar, dass Gott mit uns unter einem Dach wohnt.
Reinhold Konle
Diakon, Kath. Pfarrgemeinde St. Michael Ruhlkirchen
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