Evangelisches Dekanat Vogelsberg

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          Tagesandach in diesen Zeiten

          Fröhlich im Herrn

          Das waren schöne Zeiten, als wir im Chor gesungen haben. Ich denke ganz oft daran. Ganz besonders gern hatten wir Bachs Kantate Jesu meine Freude. Ganz oft habe ich mir durch dieses Lied Mut zugesungen, manchmal leise im Herzen. Das tue ich heute noch und spüre wie mancher Vers wie für mich in die heutige Situation passt: vielleicht denkst du an das: Ach wie lang, ach lange ist dem Herzen bange.

          Ich denke an die 3. Strophe:

          Trotz dem alten Drachen, trotz der Furcht dazu. Ich steh hier und singe in gar sichrer Ruh.

          Ich habe uns als Schülerinnen vor Augen. Als wir die Motette einstudierten hat uns unser Musiklehrer hineingenommen in Text und Musik. Für mich wurde er damit zum Glaubenslehrer. Ich sehe ihn vor mir:

          Wir sangen schön. Er winkte ab. Schüttelte den Kopf und sagte: So geht das nicht. Ihr dürft nicht so zaghaft sein, nicht nur schön singen wollen. Ihr müsst verstehen, was ihr singt und ihr müsst es fühlen!

          Und wir haben geübt, geprobt. Und mit dem Singen für´s Leben geübt: Tapfer und mutig der Furcht zu trotzen und im Glauben Jesus zu vertrauen. Wir übten damals den einen Akkord: Das kräftige, glaubensstarke: Trotz! Trotz der Furcht. Trotz! Wir übten in Variationen und ich übte darin für´s Leben. Bis es aus tiefer Seele kam, stark, laut, mutig und schön! Ein deftiger lutherischer Glaube: Trotz dem alten Drachen, Trotz dem Todesrachen, Trotz der Furcht dazu! Tobe Welt und springe; ich steh hier und singe. Und dann zart aber gewiss: In gar sichrer Ruh.

          Wir waren damals noch Schülerinnen. Unsere Lebenserfahrung war noch in den Kinderschuhen. Heute weiß ich diesen Glaubensmut noch viel mehr zu schätzen.

          Das Leben ist manchmal wunderschön. Da können wir leicht fröhlich sein. Mitunter ist es aber auch eine Zumutung. Da tobt die Welt. Da reißt der Tod den Rachen auf. Da reißt manches Großmaul den Rachen auf. Da droht die Furcht zu siegen. Dem gilt es sich als Christin entgegenzustellen im lutherischen Trotz. Im biblischen Trotz. Mit tougher, mit zäher Zuversicht: Ich steh hier.

          Ich steh hier und singe.

          Wenn ich nicht im Chor singe, und nicht einmal im Chor der Gemeinde in der Kirche singen darf, dann singe ich eben allein, singe in der Kirche oder zuhause oder vielleicht im Wald. Ich singe: Gottes Macht hält mich in acht.

          Manchmal singe ich auch nur im Herzen.

          Und dann bin ich fröhlich. Fröhlich in dem Herrn.

          Fröhlich unter seinen Schirmen, unter Gottes Schutz, in Jesu Einflussbereich. Und lache dem Leben, dem Tod, dem Teufel, der Angst entgegen.

          Ganz anders als die eine, die immer lacht.

          Ich bin fröhlich in dem Herrn.

          Denn Jesus ist meine Freude. Da ist eine Freude, die nicht nur auf den Lippen klebt, sondern aus dem Herzen kommt. Aus dem glaubenden Herzen:

          So legt es uns die Losung für den heutigen Tag ans Herz:

          Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn. (1. Samuel 2,1)

           

          Ihre Pfarrerin Susanne Weide

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